Glücksburg
Eine Legende für Anni
Vor vielen Jahren, als die alten Bäume im Wald noch jung waren, da verliebte sich ein Junge in ein Mädchen. Die Hochzeit stand bereits bevor, da beschlossen die beiden einen Spaziergang im Wald von Glücksburg an der Flensburger Förde. Während sie so bei Sonnenuntergang Hand in Hand den wilden Wald durchstreiften, näherten sie sich dem alten Apfelhof. Die Sonne schien auf die prächtigen Apfelbäume, die immer paarweise in dem großen Garten des verlassenen Hofes wurzelten. Hier waren sie schon lange nicht mehr gewesen. Die Menschen mieden den Obstgarten mit dem heruntergekommenen Wirtschaftshaus aus einer natürlichen Scheu heraus. Dabei waren die knorrigen Bäume, die zu dieser Zeit in prächtiger Blüte standen ein wunderschöner Anblick. Weit und breit waren keine Bäume zu finden, die bessere Äpfel in in solch großer Menge Jahr für Jahr getragen hätten. Selbst in schlechten Jahren, wenn die Ernte der Bauern gefährdet war, trugen die Bäume als würde das Wetter sie besonders bevorzugen.
Man erzählte sich jedoch, daß vor vielen Jahren der Teufel die Macht über den Hof übernommen hätte. Der Hof sei marode gewesen, die Ernte ausgefallen und der Besitzer in großer Not. In einem schwarzen Handel hätte der Teufel versprochen, stets für eine gute Apfelernte auf dem Hof zu sorgen. Was de Besitzer dem Teufel gegeben hat, war nicht überliefert. Aber umsonst tut der Teufel nichts. Der Hof jedenfalls gedieh und der Besitzer wurde reich von seinen Äpfeln. Jedes Jahr stand ein neues Paar Apfelbäume in seinem Garten und sorgte für eine reiche Ernte.
Als nun das junge Paar vor dem alten Hof stand und die schönen Bäume bewunderte, kam dem Jungen eine Idee. Man könne doch die Nacht in dem wundschönen Garten verbringen, umringt von den alten blühenden Bäumen. Dem Mädchen gruselte es aufgrund der alten Geschichten und sie zögerte zunächst, willigte dann aber ein. Auch sie reizte der Nervenkitzel, eine Nacht zwischen den verwunschen Bäumen zu schlafen.
Am nächsten Morgen vermisste man die jungen Leute und begann sie zu suchen. Gefunden hat man sie nie. Lediglich das Halstuch des Mädchens fand man an der Pforte zum Hof. Ein Junge, der sich an der Suche beteiligte, schwor, daß im Garten des Hofes ein neues Paar Apfelbäume stehen würde, gleich hinter der Pforte, wo bisher nie ein Baum gestanden hätte. Die beiden Bäume, auf die er zeigte, waren alt und knorrig und mit den Ästen ineinander verschlungen als würden sie sich aneinanderklammern. Man schenkte den Beteuerungen des Jungen keine weitere Beachtung. Wer hatte schon jemals die vielen Baumpaare gezählt. Die Vermissten blieben verschwunden und nach anfänglich großer Bestürzung und Trauer wurde die Geschichte in den folgenden Jahrzenten vergessen.
Der Hof steht noch immer verlassen am Waldrand. Viele Spaziergänger bewundern Jahr für Jahr die wunderschöne Apfelblüte im alten Obstgarten. Ein neuer Besitzer hat sich nie gefunden aber der Garten gedeiht und lässt jeden ob seiner Schönheit innehalten. Wer mag bei diesem Anblick etwas Böses vermuten. Demnächst heiratet die Tochter des Nachbarn. Beim Polterabend hörte ich, daß das Paar eine Nacht auf dem Apfelhof verbringen wollte. Eigentlich müssten sie schon zurück sein. Ich werde mal rübergehen und hören, was sie erlebt haben.
Quelle: Die Legende ist so wahr, daß sie unbedingt erfunden werden mußte
Hallo Enno,
Tut mir leid das ich dir erst jetzt schreibe😬 Danke für deine super tollen Legenden!!!!!!!!!
Deine Anne
Hallo Anni,
versprochen ist versprochen. Ehrensache
Liebe Grüße, Enno
Hammagruselig – ich sitze bibbernd in der Ecke!!!
Supergirl geschrieben – ich esse nie wieder Äpfel 😉 Timo
Hi Timo,
das freut mich, daß Dich die Geschichte das Fürchten gelehrt hat.
LG Enno